Skip to main content

Typen und Kategorien von Rucksäcken

Lowe Alpine AirZone Pro ND 33-40Grundsätzlich gibt es mindestens 3 Kategorien von Outdoor-Rucksäcken, die sich anhand ihres Packvolumens unterscheiden lassen. Dabei zählt immer das Volumen aller Taschen inkl. dehnbaren Taschen. Daher kann das gleiche Packvolumen bei Rucksäcken sehr unterschiedlich wirken. Wenn die Angaben einen Zusatz beinhalten, wie z.B. 60+15 Liter, dann bieten z.B. die Seitentaschen zusätzliche 15 Liter Platz.

Eines aber noch vorweg: Diese Kategorien sind nur Begriffe und stellen keine Regeln auf. Vielmehr gilt es durch Nachdenken und Analyse die richtige Rucksackgröße zu finden. Auch mit einem Daypack kann man so viele Tage unterwegs sein. Und eben das macht für mich und für viele andere auch den Begriff “Trekkingrucksack” zu einem Synonym für die folgenden Arten von Outdoor-Trekkingrucksäcken:

  • Daypacks/ Wanderrucksäcke

    Rucksäcke bis ca. 30 Liter: Eigentlich für Tagestouren gedacht, bekommt man hier etwas Essen und Trinken unter, inkl. Regen-/ Windjacke und weitere Utensilien. Meist bieten die Daypacks eine Trinksystemvorrichtung an. In Deutschland würde man diese Kategorie auch Wanderrucksack nennen.

  • Tourenrucksäcke

    Rucksäcke von ca. 30 bis 65 Liter: Das Problem ist, dass hier meiner Meinung nach die Kategorie Trekking anfängt. Per Definition sind dies aber Tourenrucksäcke die für einige Tage Platz bieten. Besonders für Kletter- und Hochtouren sind diese Rucksäcke noch gut zu gebrauchen, da sie etwas kompakter und nicht ganz so schwer sind. Wer von Hütte zu Hütte reist, braucht meist nicht mehr.

  • Trekkingrucksäcke:

    Rucksäcke von ca. 65 bis 110 Liter: Klassische Kategorie der Trekkingrucksäcke die genug Platz und Verstaumöglichkeiten für Zelt, Schlafsack, Essen, Trinken und Kleidung für ein paar Tage bis hin zu Wochen liefern. Diese Rucksackgrößen werden oft benötigt um autark zu reisen, wobei dann natürlich die Zuverlässigkeit extrem wichtig ist.

Es sollte aufgefallen sein, dass die Zuordnung der Kategorien zwar strickt, aber nicht vollkommen sinnlos ist. Trotzdem kann man getrost auf die genannten Begrifflichkeiten verzichten, wenn man sich in Ruhe Gedanken darüber macht, was man wirklich benötigt. Daher teile ich für mich die Kategorien anders ein. Bin ich z.B. im Sommer unterwegs, wandere durchs Gebirge und übernachte in Unterkünften, so komme ich auch mit einem Daypack viele Tage aus.

Gleiches gilt auch für einen Tourenrucksack, an dem ich außen einen Schlafsack und ggf. ein kleines Zelt befestigen kann. So kann ich auch mit diesem lange autark unterwegs sein. Gerade im Sommer und in gemäßigten Klimazonen benötigt man einfach weniger differenzierte Kleidung, was einiges an Volumen sparen kann. Bin ich mal im Hochgebirge, mal im Tag unterwegs, können die Temperaturen schon um einige zehn Grad unterschiedlich sein, was sich durch wesentlich mehr Packvolumen für die Bekleidung auswirkt.

In den Trekkingrucksäcken sollte man immer alles unterkriegen, was man auch mitnehmen will. Natürlich sollte man auch hier genau nachdenken, was man wirklich benötigt und was nicht. Nur sollte man hierbei nicht den Fokus auf das Volumen legen, sondern mehr auf das Gewicht. Wenn man täglich 8 Stunden oder mehr wandert, dann ist es ein unglaublicher Unterschied ob man 18 Kg oder 20 Kg im Trekkingrucksack transportiert. Auch wesentlich höhere Gewichte sind mit dem Trekkingrucksack zu tragen, was ein sehr gutes Tragesystem voraussetzt.

Tragesystem

Das Thema Tragesysteme möchte ich hier nur ankratzen. Das das Tragesystem bei einem 5 Kg Daypack wesentlich unrelevanter ist als bei einem 25 Kg Trekkingrucksack ist selbstverständlich. Trotzdem können auch 5 Kg bei einer 16 Stunden-Tour schmerzen bereiten. Daher sollte man immer das für sich beste System wählen oder den Rucksack/ Rucksackhersteller, mit dem man am besten klarkommt. Dazu gibt es heute eine ganze Reihe von Einstelloptionen, um den Rucksack an die individuelle Anatomie des Trägers anzupassen. Und diese Option sollte man bei jedem Rucksack aus ausgiebig Testen und konfigurieren, bevor die lange Tour losgeht.

Zu wichtigsten Elementen des Tragesystems gehören die Schultergurte und der Beckengurt. Diese sollten gute gepolstert aber auch schweissdurchlässig sein. Die Schultergurte sollten in der länge verstellbar sein und über eine Lastenverteilung verfügen. Durch einen Brustgurt verhindert man das verrutschen der Schultergurte. Der Beckengurt sollte nicht zu schmal sein und ebenso eine gute Polsterung haben. Insbesondere der Abschluss des Beckengurtes auf der Rückenseite sollte die stärkste Polsterung besitzen. Jeder der etwas Erfahrung mit Rucksäcken hat weiß, dass die passende Polsterung an den richtigen Stellen elementar für einen sehr guten Rucksack ist. Die besten Schultergurte helfen dann nicht weiter, wenn man sich den Rücken wund rubbelt.

Aussteifung

Umso schwerer die zu tragende Last ist, desto wichtiger ist die Steifigkeit eines Rucksacks. Wenn ein Rucksack schön steif ist, kann man diesen leichter packen, Gegenstände können nicht so schnell gegen den Rücken drücken, bessere Gewichtsverteilung und eine optimale Rückenbelüftung bei größeren Lasten. Beachten sollte man aber auch, dass als Handgepäck um Flugzeug dies ebenso Probleme machen kann.

Fazit

Wie man einen Rucksack auch immer bezeichnet, sagt demnach nicht immer viel über dessen praktischen Nutzen aus. Heute werden viele Typen und Kategorien auf Gründen des Marketings durcheinander gewürfelt. Das macht es dem Verbraucher nicht einfach den richtigen Rücksack und das richtige System zu finden. Daher sollte man sich eher an Größe und Tragesystem als an Begrifflichkeiten orientieren.

3 Gedanken zu „Typen und Kategorien von Rucksäcken“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.